Ortsbildprägend: Das Haus Siebenpfeiffer

Es ist eine das Ortsbild prägende Position, direkt unter dem Haardter Schlössel. Im Mandelring gelegen gehört das Gebäude zur Haardt und ist nicht mehr wegzudenken. Form und Position entsprechen dem ursprünglichen Bau.

Eine Einschätzung unseren Neustadter Denkmalpflegers Dr. Stefan Ulrich hilft dabei, die Bedeutung des Gebäudes zu erfassen:

Das Anwesen Mandelring Nr. 45 setzt sich aus verschiedenen Gebäudeteilen zusammen, deren jüngstes der Querriegel vor dem Hang im Westen darstellt. Der Ursprungsbau war ein lang gestrecktes Wohn- und Wirtschaftsgebäude, das im Grundriss erstmals 1836 erscheint (sog. Urkataster). Eine Gartenanlage südlich davor existierte seinerzeit bereits. Nördlich war ein kleines Wohnhaus mit Wirtschaftsgebäuden dahinter auf der Nachbarparzelle direkt angebaut.

In Gemälden von 1871 und 1887 ist das Gebäude jeweils im Hintergrund erstmals zumindest bruchstückhaft in Ansicht zu erkennen: Ein straßenseitiger Kopfbau ist mit vier Fensterachsen dargestellt. Seine drei Geschosse finden sich auch in der abgewinkelten Verlängerung wieder. Inwieweit dieses Gebäude ein vollständiger Neubau war oder Bausubstanz des älteren Komplexes mitverwendet, ist aktuell unbekannt. Bis 1906 behielt das Gebäude grundsätzlich dieses Aussehen, das uns erstmal auf der bekannten Fotographie von 1904 entgegentritt.

Der Bauherr Wolf ließ das Haus 1906 umbauen. Dabei wurde die Straßenfassade um zwei Fensterachsen nach Norden hin verlängert. Der geplante Anbau im Hof unterblieb jedoch. Bis zum Umbau von 1953f blieb das Gebäude im Wesentlichen so erhalten. Dort wurden dann tiefgreifende Umbauten im Mittelteil vorgenommen, deren sichtbarster Ausdruck die Balkone auf der Südseite sind. Im Inneren griff der Umbau bis zum Treppenhaus hinter dem Kopfbau ein. Dass der hintere Teil dennoch offensichtlich noch größere Partien des historischen Baus von vor 1836 oder zumindest von vor 1887 birgt, lehrt ein Blick auf die Fenstergewände dort. Die vier Fensteröffnungen links und rechts des dortigen Treppenaufgangs – und damit auch des umgebenden Mauerwerks – sollten ins 2. oder 3. Drittel des 19. Jhs. datiert werden.

Eindeutig ist die Verwendung der historischen Bausubstanz am Kopfbau zu erkennen. Offensichtlich zeigt der sich entlang der Straße so wie er seit 1906 aussieht. Alleine das Dach dürfte beim großen Umbau 1952ff verändert worden sein, dürfte er so aussehen wie 1906. An den Traufseiten scheint der Bestand bis zum Treppenhaus unverändert.

Damit kann der Gebäuderiegel als Ganzes sowie der Kopfbau am Mandelring im Besonderen als zumindest seit 1906 ortsbildprägend eingestuft werden, vermutlich sogar seit einem halben Jahrhundert davor. 

Dr. Stefan Ulrich